Für Kinder und Jugendliche

Was ist das eigentlich? Ambulante Erziehungshilfe?

Erwachsene helfen Familien dabei, dass es den Kindern und Jugendlichen gut geht. Diese Betreuer*innen haben Soziale Arbeit oder Pädagogik studiert. Das heißt, dass sie Profis darin sind, Familien zu helfen. Die Betreuer*innen kommen zu den Familien nach Hause oder treffen sich mit ihnen in Betreuungsräumen des Vereins in Rödelheim. Es gibt verschiedene Hilfen. Manche arbeiten mehr mit den Erwachsenen, manche mehr mit den Kindern oder Jugendlichen. Deshalb heißen sie ein bisschen anders, wie Erziehungsbeistand oder Familienhelfer*innen.

Welche Ambulanten Erziehungshilfen gibt es beim Verein?

Es gibt die Sozialpädagogische Familienhilfe und den Erziehungsbeistand.

 

Am Allerwichtigsten ist:

Bei all diesen Hilfen geht es um Dich!

  • Du darfst mitbestimmen, wer Euch begleiten und unterstützen darf!
  • Du darfst sagen, wenn Dir etwas nicht passt oder Du etwas nicht möchtest!
  • Du darfst sagen, was Du möchtest und Du Dir wünschst!

Wie bekommt ihr diese Hilfen?

Deine Erziehungsberechtigten gehen zum Sozialrathaus und sagen, dass sie Hilfe brauchen. Wir beraten sie dabei gerne.

Kostet das was?

Nein, das Jugendamt bezahlt die Hilfe.

Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH):

  • Gibt es bei Dir in der Familie oft Streit?
  • Haben Deine Eltern oft Probleme und finden gerade keine Lösung?
  • Läuft es bei Dir in der Schule oder
    mit Freund*innen nicht gut?
  • Fühlst Du Dich missverstanden und nicht gehört?
  • Findest Du zuhause keine Ruhe?
  • Weißt Du gar nicht, wie Du mit Deinen Eltern reden kannst?
  • Möchtest Du gerne, dass Dir jemand mal zuhört und sich Deinen Kummer, Deine Gefühle und Deine Wünsche anhört?

Die Sozialpädagogische Familienhilfe ist für die ganze Familie da. Das Ziel ist, dass Ihr euren Alltag als Familie (wieder) gut meistern könnt.

Wie geht das?

Ihr als Familie bekommt eine*n Familienhelfer*in, die Euch für eine längere Zeit begleitet und zu Euch nach Hause kommt. Manche Familien haben auch zwei Familienhelfer*innen.

Was macht ihr?

Deine Eltern und Du dürft mitbestimmen, wer als Familienhelfer*in zu Euch nach Hause kommt.

Euer*Eure Familienhelfer*in überlegt mit Euch zusammen, wie ihr es schaffen könnt, dass sich alle wohlfühlen. Euer*Eure Familienhelfer*in spricht mit Dir alleine, Deinen Eltern alleine und auch mit Euch allen zusammen. Dabei sprecht ihr darüber, was momentan schwierig ist und Deinen Eltern, Dir (und Deinen Geschwistern) Probleme macht. Euer*Eure Familienhelfer*in unterstützt Euch dabei, Lösungen zu finden. Ihr redet darüber, was ihr verändern könnt und müsst, damit es Euch allen gut geht. Und ihr probiert, das, was ihr ändern möchtet, aus. Ihr sprecht über Aufgaben und Pflichten, die jedes Familienmitglied hat, aber auch über Eure Sorgen und Wünsche.

Ihr redet aber nicht nur, ihr habt auch Spaß zusammen: Euer*Eure Familienhelfer*in sind auch mal beim Abendessen dabei, ihr spielt Brettspiele, schaut einen Film zusammen oder unternehmt mal etwas.

Ihr als Familie erhaltet Unterstützung bei Ämtergängen und beim Kontakt mit anderen Einrichtungen, z.B. Schule, Ärzt*innen, Arbeitsamt, Wohnungsamt, Jugendamt, Kindergarten, Hort, Sportverein usw.

Sozialpädagogischer Erziehungsbeistand (SPEB):

Wann hilft der Erziehungsbeistand?

  • Hast Du Kummer oder Probleme oder sorgt Dich etwas sehr?
  • Hast Du Angst, bist unsicher, wütend, enttäuscht oder traurig?
  • Kannst Du darüber mit Deinen Eltern, Deinen Freunden*innen oder Deinen Lehrern*innen nicht sprechen?
  • Hast Du keinen zum Reden über Deine Sorgen, Deine Wünsche und Deine Gedanken?
  • Hast Du oft Streit mit anderen oder andere mit Dir?
  • Weißt Du gerade nicht, was mit Dir los ist?
  • Ist es in der Schule/zuhause/mit Deinen Freund*innen momentan sehr schwierig für Dich?
  • Fühlst Du Dich alleine und denkst „keiner versteht mich - keiner hört mir zu“?

Wie geht das?

Du bekommst einen Erziehungsbeistand. Das ist ein erwachsener Mann* oder eine erwachsene Frau*. Von Beruf sind sie Sozialarbeiter*innen oder Sozialpädagog*innen. Diese Leute kennen sich gut aus. Dein Erziehungsbeistand ist für Dich alleine da, für Deine Situation. Ihr trefft euch ein bis drei Mal die Woche entweder bei Dir zuhause oder in Betreuungsräumen in Rödelheim. Ihr könnt euch auch in einer Bücherei, in einem Café oder wo Du Dich wohl fühlst, treffen.

Was macht ihr?

Ihr verbringt Zeit miteinander und sprecht über Deine Sorgen und Probleme. Ihr sprecht darüber, wie Du diese meistern kannst. Ihr sprecht darüber, welche Lösungen es für Dich gibt. Dein Beistand hilft Dir dabei, wieder besser mit der Schule, Deinen Eltern, Deinen Freund*innen zurecht zu kommen. Damit Dir auch gut geholfen werden kann, spricht er*sie auch mit Deinen Eltern, Lehrer*innen oder anderen wichtigen Personen.

Dein Beistand und Du, ihr überlegt gemeinsam, was Du brauchst und probiert das aus. Ihr schaut, was Du Dir Gutes tun kannst. Ihr überlegt, wie Du es schaffst, anderen zu sagen, was Du möchtest oder nicht möchtest. Ihr denkt darüber nach, was Du gerne mal in Deiner Freizeit machen möchtest und wo Du noch die Hilfe bekommen kannst, die Du brauchst. Ihr verbringt Zeit zusammen und unternehmt was, was Dir Spaß macht (gemeinsam spielen, kochen, Ausflüge z.B. in die Stadt, ins Kino usw.).