Bildungschancen für Sinti*zze und Rom*nja

Bildungschancen für Sinti*zze und Rom*nja

Die Veranstaltung „Bildungschancen für Sinti*zze und Rom*nja in Rödelheimer Schulen“ hat am 18.05.2022 in der Stadtteilbibliothek Rödelheim in der Zeit von 18:00-20:00 Uhr stattgefunden.

Die Veranstaltung wurde besucht von Akteur*innen aus Rödelheim und angrenzenden Stadtteilen. Vertreten waren (Förder-)Lehrer*innen, Sozialpädagogische Familienhelfer*innen, Vertreter*innen der Jugendhilfe an Schule, der Erziehungsberatungsstelle, die Leitungen der Michael-Ende-Schule sowie des Sozialrathauses Bockenheim.

Auf der Seite der eingeladenen Filmemacher*innen waren Ursula Schmidt Palmer, Anita Adam und Smaranda Jonas gekommen.

Etwa 20 Minuten lang wurden Filmausschnitte aus „Weil wir Romnja sind?!“ gezeigt. Anschließend kamen die Teilnehmer*innen in deinen Austausch betreffend der Lebenswelten von Sinti*zze und Rom*nja, insbesondere zu ihren Erfahrungen mit deutschen und rumänischen Schulsystemen. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass die Erfahrungen mit „Schule“ als Lern- und Lebensort so verschieden sind wie die einzelnen Menschen. Gleichwohl gibt es gemeinsame Erfahrungen von – auch struktureller – Ausgrenzung, Stigmatisierung und Benachteiligung bei Familien mit Romahintergrund. Auch die Schlussfolgerungen in Bezug auf die Beschulung von Kindern sind verschieden und sollten alle wertfrei gehört werden, um zu verstehen, was Eltern und Kinder brauchen, damit ein regelmäßiger Schulbesuch stattfinden kann.

Das Anliegen der Veranstalter*innen, in vertrauensvoller und respektvoller Weise miteinander zu diskutieren um mehr voneinander zu erfahren wurde ermöglicht, woraus sich hilfreiche Denkanstöße für allen Teilnehmer*innen der Veranstaltung ergaben. Die Rückmeldungen waren positiv.

Folgende Schlussfolgerungen beziehungsweise Ideen wurden fest gehalten:

Zur Verbesserung der Bildungschancen der Zielgruppe erscheinen folgende Maßnahmen sinnvoll:

  • Wertschätzende und zugehende Gestaltung von Kontakten zu Eltern (Sensibilisierung/Schulung von Lehrkräften).
  • Einsatz von Schulmediator*innen (hierzu könnte ein Projekt eingerichtet werden).
  • Austausch zwischen Sozialarbeiter*innen des Sozialrathauses Bockenheim mit den Filmemacher*innen zum Thema „Bildung und Schulbesuch“.
  • Der Einfluss der historischen Dimension (Stichwort: Verfolgung, Vernichtung) und Stigmatisierung, Ausgrenzung bis in die heutige Zeit hinein muss beachtet werden.
  • Vertrauensbildende Maßnahmen wie z.B. persönliche Begegnungen, sind hilfreich um zwischen den Familien und dem System Schule Brücken zu bauen.
  • Starre Zuschreibungen bzw. Selbstzuschreibungen wie z.B. Die/Wir sind halt so! auflösen im Sinne von Pluralität/Diversität. Unterschiedlichkeit beachten.

Der Stadtteilarbeitskreis AK Kinder Jugend Rödelheim möchte diese Veranstaltung wiederholen, um weitere Akteur*innen im Stadtteil damit zu erreichen und das Thema und die Erkenntnisse zu verbreitern.

November 2022