Die Offene Hausaufgabengruppe sagt „Adieu, liebe Kinder*!“
Nach 22 Jahren OHG in unserem Verein haben wir das Projekt schweren Herzens aufgegeben.
Wir bedauern dies sehr, weil die Kinder dieses besondere Angebot über viele Jahre sehr gut angenommen haben. Mit der OHG konnten wir Mädchen und Jungen im Grundschulalter sehr niedrigschwellig erreichen – ohne Anmeldung, ohne Kosten und mit der Möglichkeit, von Tag zu Tag zu entscheiden, ob sie kommen möchten. Während der Pandemie haben wir immer wieder Wege gefunden, die Kinder zu unterstützen – zum Beispiel haben wir sie nach Jahrgangsgruppen eingeladen oder auch einzeln. Jetzt sind wir leider an Grenzen gestoßen. Die OHG ist immer häufiger ausgefallen, weil wir zu wenige Betreuer*innen hatten. Wir suchten seit Januar Verstärkung für das Team, doch es ist uns nicht gelungen.
Zum Schuljahresende haben wir nun alle mit einem Fest verabschiedet.
Bei strahlendem Sonnenschein und knackigen 37 Grad gab es Pizza, Geschenke und eine große Wasserschlacht. So schillernd, wie wir Feste vor der Pandemie gefeiert haben, ist es uns nun leider nicht gelungen in diesem Jahr. Aber Ihr wisst/Sie wissen:
Uns hat die Arbeit mit den Kindern* sehr viel Freude bereitet, denn wir konnten sie in wichtigen Lebensjahren begleiten. Wir sind uns sicher, dass sie alle etwas Gutes fürs Leben mitgenommen haben. Über all die Jahre war es den OHG-Teams wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Kinder ernst genommen wurden und Wertschätzung erhielten. Wir gaben Anregungen, Halt und Orientierung für Alle. Wir versuchten, Ausgrenzungen und Rassismen – auch gegen Sinti*zze und Rom*nja etwas Gutes entgegen zu setzen.
Wir bedanken uns für das Vertrauen der Kinder, ihrer Eltern und Familien. Manche OHG-Kinder der ersten Jahre haben inzwischen selbst Kinder. Einige davon kamen dann auch zur OHG, so dass wir manche Familien seit vielen Jahren begleiten durften.
Wir bedanken uns
- bei der „Raumstation Rödelheim“, in der die OHG in den ersten Jahren
stattfinden durfte, - bei der Stadtteilbibliothek, in der wir bis zum Beginn der Pandemie
mittwochs sein durften und natürlich - bei der Michael-Ende-Schule. Hier in der Michael-Ende-Schule hat die OHG
überwiegend stattgefunden: In Containern oder einem Kellerraum der
Grundschule, fast drei Jahre lang auch in einem Klassenraum an der
weiterführenden Schule.
Wir bedanken uns bei allen für die konstruktiven Kooperationen!
Danke an die Schulleitungen, an die Hausmeister, die Sekretariate, das Lehrerkollegium, an die Schulsozialarbeit und die Betreuung an der Grundschule (ESB).
Danke auch an das Stadtschulamt und das Sozialrathaus Bockenheim.
Wir wünschen vor allem den Kindern* auf ihren vielfältigen Wegen alles Gute und sagen nun „Auf Wiedersehen!“. Der Verein ist mit seinen Angeboten weiterhin für Sie und euch da.
* Mit dem Gender-Sternchen möchten wir bewusst irritieren, um auf die anzustrebende (sprachliche) Gleichbehandlung aller Geschlechter und die Vielfalt von geschlechtlichen Identitäten hinzuweisen. Das Sternchen soll daran erinnern, dass „Kinder“ Mädchen, Jungen, Inter- und transgeschlechtliche junge Menschen sind. Der Einzigartigkeit jeder Person/jedes Menschen, möchten wir gerecht werden.
Juli 2022